Mord an Nestlé-Arbeiter Romero in Kolumbien: Beschwerde gegen die Schweiz vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte

Die Schweizer Justiz hat sich geweigert, die Rolle des Konzerns Nestlé bei der Ermordung des Arbeiters und kolumbianischen Gewerkschafters Luciano Romero aufzuklären. Deswegen hat das European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR) für Romeros Witwe beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) in Straßburg Beschwerde gegen die Schweiz eingereicht. Das ECCHR beruft sich auf das Recht auf Leben (Artikel 2) und das Recht auf eine wirksame Beschwerde (Artikel 13) aus der Europäischen Menschenrechtskonvention.

Gewerkschaftsrechte und Freihandelsabkommen: drei Jahre unerfüllte Versprechen

Das Freihandelsabkommen zwischen Kolumbien und den USA war lange Zeit umstritten und die Ratifizierung durch den US-Kongress verzögerte sich unter anderem wegen dem mangelhaften Schutz der Gewerkschafts- und Arbeitsrechte in Kolumbien. Daher willigte Kolumbien ein, einen Aktionsplan für Arbeitsrechte (PAL, Plan de Acción Laboral) auszuarbeiten, der am 7. April 2011 unterzeichnet wurde. Zum 3. Jahrestag des Inkrafttretens des PAL zogen die kolumbianischen Gewerkschaftsverbände eine kritische Bilanz.

Keine griffigen Schutzmassnahmen für Menschenrechte im Freihandel der EU mit Kolumbien

Das Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und Kolumbien sowie Peru wurde im Dezember 2012 vom Europäischen Parlament ratifiziert und trat am 1. August 2013 provisorisch in Kraft. Dieses Handelsabkommen verursachte tiefgründige Debatten über die Menschenrechtsituation, ungenügende Sozial- und Umweltstandards, die fortdauernde Gewalt in mehreren Regionen Kolumbiens und die möglichen negativen Folgen des Abkommens auf die kolumbianische Wirtschaft selbst.

Wirtschaft, Menschenrechte und Friedensförderung in Kolumbien: Der Standpunkt der ask

Seit über vierzig Jahren prägt ein bewaffneter Konflikt das Geschehen in Kolumbien. Die Wirtschaft profitiert oft von diesem Geschehen. Die internationalen Unternehmen spielen eine wichtige Rolle im Land. Ihr Einfluss sollte im Bemühen um einen Friedensprozess genutzt werden. Die ask befürwortet verbindliche Normen im Menschenrechtsbereich und setzt sich dafür ein, dass die Unternehmen ihre soziale Verantwortung wahrnehmen. Sie leistet Öffentlichkeitsarbeit, stellt Hintergrundrecherchen an und sucht mit den Schweizer Firmen in Kolumbien den Dialog.

Holcim – Vom Geschäft mit Kiesgruben mitten in Bogotá

Im Süden von Bogotá, in Ciudad Bolívar, betreibt Holcim eine Kiesgrube. Dieser Materialabbau führt in diesem dicht besiedelten Gebiet zu massiven Umwelt- und Gesundheitsproblemen für die lokale Bevölkerung. Verschlimmert hat sich die Situation, als der Fluss Tunjuelo 2002 über die Ufer trat und die Kiesgruben überflutete (die ask! berichtete). Zurück blieben übel riechende „Baggerseen“, und bis heute streiten sich Stadt und Bergbaukonzerne über die Folgekosten. Cemex und Holcim haben Anfang 2009 eine Ausdehnung der Abbauaktivitäten beantragt. In Ciudad Bolívar wächst jedoch der Widerstand gegen diese Bergbauaktivitäten mitten in der Stadt.