Communiqué des UNO-Sonderberichterstatters zu Provincial sorgt für Spannungen

Das Communiqué des UNO Sonderberichterstatters für Umwelt und Menschenrechte hat dem Kampf der Gemeinschaft für eine saubere Umwelt Auftrieb gegeben. Es hat aber bei der Regierung, beim Unternehmen Cerrejón und bei einem Teil der Gemeinschaft auch wütende Reaktionen ausgelöst. es wird über Einmischung in die indigene Autonomie geklagt und darüber, dass die UNO nie nach Provincial gekommen sei und das Statement vorschnell und ohne ausreichende Belege erlassen habe.

Mit frischem Wind in eine grüne Zukunft?

2031 sollen laut Plan 60 Windparks in der Guajira 7 Gigawatt Strom produzieren. Bis 2050 sollen dann mittels Nutzungsoptimierung 16 Gigawatt angestrebt werden. Das entspricht der Produktionskapazität von zwei Wasserkraftwerken von der Grösse von Hidroituango. Ein gigantisches Projekt, das laut Berechnungen von Indepaz die Strombedürfnisse aller grossen Städte sowie aller grossen Industriebetriebe des Landes decken würde. Nur wissen von diesem Ausmass weder die Kolumbianer im Allgemeinen, noch die indigenen Gemeinschaften in der Guajíra, die Besitzer des Territoriums sind.

UNO Sonderberichterstatter für Umwelt und Menschenrechte verlangt Unterbruch der Bergbauoperationen von Cerrejón

Cerrejón muss einen Teil des Betriebes suspendieren, weil der Kohleabbau der Umwelt und der Gesundheit der Wayúu schweren Schaden zufügt und sie während der COVID19 Pandemie noch verletzlicher macht, wie der UNO Sonderberichterstatter für Umwelt und Menschenrechte am 25. September in Genf sagte.

Harte Verhandlungen und Streik bei Cerrejón

Cerrejón steht schwierigen Zeiten gegenüber: die tiefen Kohlepreise sind wegen der Corona-Pandemie weiter gesunken, die Mine musste vorübergehend aus Gründen des Gesundheitsschutzes schliessen und verschiedene Gerichtsverfahren schränken den Kohleabbau ein. Cerrejón will deshalb Massnahmen ergreifen, um die Rentabilität des Geschäftes zu retten, und geht dabei voll gegen die Interessen der Arbeitnehmenden und der Gewerkschaft. Bei Verhandlungen zur Erneuerung des Gesamtarbeitsvertrages konnten sich die Gewerkschaft Sintracarbón und Cerrejón nicht einigen, weshalb die Mine seit dem 31. August 2020 bestreikt wird.

Kolumbiens Bergbaubehörde lehnt Suspension des Kohleabbaus durch Prodeco ab

Am 20. August hat die Nationale Bergbaubehörde ANM das Gesuch von Prodeco, den Kohleabbau auf unbestimmte Zeit aussetzen zu dürfen, abgelehnt. Prodeco begründete das Gesuch mit den schwerwiegenden Folgen der COVID19 Pandemie, dem Fall der Kohlepreise und Problemen mit der öffentlichen Ordnung. Die Nationale Bergbaubehörde kommt nun zum Schluss, dass keine Gründe für die Suspension der Mine vorliegen.

Offener Brief der sechs Autoritäten der Yukpa an den Generalstaatsanwalt Kolumbiens

Am 10. August 2020 gelangten die Gouverneure und Gouverneurinnen der sechs Cabildos vom Volk der Yukpa mit einem offenen Brief an verschiedene Behörden, so an den Generalstaatsanwalt, an den Direktor des Rechnungshofes, an den Procurador, an den Ombudsmann für Menschenrechte, an das Verfassungsgericht sowie an die OAS und die UNO und an ausgewählte Medien. Im offenen Brief forderten sie die Behörden, insbesondere den Generalstaatsanwalt, auf, Wort zu halten und forderten verschiedene Schutzmassnahmen und die Umsetzung der Urteile zu ihren Gunsten. Der offene Brief zitiert verschiedene Zeitungsartikel und Beweismittel.

Dreifache Krise für Prodeco: Corona, fallende Preise und Gerichtsurteile

Prodeco hat Anfang Juli 2020 der Nationalen Bergbaubehörde (Agencia Nacional Minera ANM) ein Gesuch unterbreitet, um die Aktivitäten in den Minen Calenturitas und La Jagua für unbestimmte Zeit suspendieren zu können. Das Gesuch stützt sich auf Artikel 54 des Bergbaugesetzes. Die Bergbaubehörde ANM analysiert dieses Gesuch aktuell und liess verlauten, dass die kolumbianische Regierung die strategischen Bergbauprojekte weiterhin darin begleiten wolle, damit sie Motor für regionale Chancen und für die Reaktivierung seien. Das Hauptproblem für Prodeco liegt darin, dass die Ethnie der Yukpas einen Rechtsstreit über ihr angestammtes Territorium für sich entscheiden konnte.

Glencore Antapaccay und die Bevölkerung Espinars – ein nicht endender Konflikt

Die Bevölkerung in der peruanischen Andenprovinz Espinar hat schon lange eine angespannte, konfliktreiche Beziehung zum Bergbau, der seit 40 Jahren in der Gegend Präsenz markiert. Ein glückliches Koexistieren zwischen Bevölkerung und Bergbau existiert nur im Marketing der Unternehmen. Eines dieser Unternehmen ist Glencore mit der Mine Antapaccay. Die Realität zeichnet sich vielmehr durch strukturelle Armut, zunehmende negative Folgen des Bergbaus auf die Ökonomie der Gemeinschaften im Umfeld der Minen, Gesundheitsprobleme, verschmutzte Wasservorkommen, steigende Lebenshaltungskosten, soziale Spannungen und Vereinzelung sowie Kriminalität aus.

Der juristische Kampf um den zukünftigen Betrieb der Kohlemine El Cerrejón geht weiter

Der Rechnungsprüfungshof (Contraloria) hat die Umweltbehörden kritsiert, weil sie ein Urteil des Verfassungsgerichts zur Umleitung des Arroyo Brunos nicht befolgen. Die Gemeinschaft Provincial gelangt derweil an die UNO um ihr Recht auf Gesundheit durchzusetzen.

E-Book über illegalen Goldabbau mit schweren Maschinen im Chocó

Steve Cagan, ein US-Fotograf, hat vor kurzem ein e-book über den zerstörerischen illegalen Goldabbau im Chocó veröffentlicht. Steve arbeitet seit Jahren als Fotograf unter anderem im Chocó zu illegalem Goldabbau und hat dabei auch mit der NGO Tierra Digna zusammengearbeitet. Die ask! hat Steve in Kolumbien kennen gelernt und seine Fotos auch schon verwenden dürfen. Wir möchten sein Buch wärmstens empfehlen.

Glencores Nachhaltigkeitsbericht nach wie vor ungenügend

Wenige Tage vor der Aktionärsversammlung vom 2. Juni 2020 veröffentlichte Glencore den 97-seitigen Nachhaltigkeitsbericht für das Jahr 2019[1]. Zusammen mit zwölf weiteren Menschenrechts- und Umweltorganisationen hat die ask! in einem Communiqué ernsthafte Bedenken über die Glaubwürdigkeit dieses Berichts geäussert[2]. So hat Glencore verschiedene wichtige menschenrechtliche oder Umweltzwischenfälle nicht erwähnt oder herunter gespielt. Kritisiert haben wir insbesondere – wie schon letztes Jahr – die Definition der „ernsthaften menschenrechtlichen Vorfällen“. 2019 verzeichnete Glencore nach ihrer eigenen Einschätzung keinen einzigen ernsthaften Vorfall.

Erdöl- und Bergbaufirmen finanzieren die staatlichen Sicherheitskräfte und die Staatsanwaltschaft

Die Unterstützungsstruktur der Staatsanwaltschaft (EdA), die Streitkräfte und die Polizei haben Kooperationsabkommen mit Unternehmen aus dem Bergbau- und Energiesektor, um deren Sicherheit zu garantieren und Delikte zu ahnden. In den Territorien, wo diese Projekte durchgeführt werden, beklagt sich die Bevölkerung über Missbrauch und Verfolgung. Aus den Zahlungen der Unternehmen werden aber auch touristische Ausflüge, Musikinstrumente und weitere Annehmlichkeiten für die Soldaten und Polizisten bezahlt.

Kolumbien ist das zweitgefährlichste Land für Menschenrechtsverteidiger, die sich gegen negative Auswirkungen von Unternehmen wehren

Anfang März hat das Informationszentrum für Unternehmen und Menschenrechte (Business & Human Rights Resource Centre, BHRRC), einen Bericht vorgestellt, gemäss dem Kolumbien das zweitgefährlichste Land der Welt (nach Honduras) ist für MenschenrechtsverteidigerInnen (MRV), die Unternehmensthemen bearbeiten. 9% aller Angriffe auf MenschenrechtsverteidigerInnen im Zusammenhang mit Unternehmen geschehen in Kolumbien. Zwischen 2015 und 2019 hat das Informationszentrum 181 bestätigte Fälle von Attacken auf MRV im Kontext von Unternehmen registriert, es könnte jedoch eine beträchtliche Dunkelziffer geben.

Organizaciones internacionales denuncian al gigante minero Anglo American por sus impactos en América Latina y su respuesta al Covid19

Una coalición internacional aprovechó el AGM de Anglo American en Londres, para arrojar a la luz información sobre cómo está empresa continúa impulsando sus operaciones en la región y capitalizando la emergencia sanitaria provocada por COVID19, obteniendo permisos para operar y presentándose como una solución para los problemas de escasez de agua, desigualdad y enfermedades relacionadas con la minería y la desnutrición que ella misma ayudó a crear.

Das Recht auf eine saubere Umwelt und auf Wasser: Gemeinschaften im Wiederstand gegen Cerrejón

Ende Oktober 2018 waren Samuel Arregoces, Gemeinschaftsführer aus Tabaco, und Jenny Ortiz von der NGO CINEP in der Schweiz auf einer Lobby- und Vortragsreise. Sie schilderten dem Schweizer Publikum eindrücklich, wie Cerrejón das für die Gemeinschaften verfügbare Wasser verknappt und Wasser und Luft verschmutzt und die Lebensgrundlagen der Gemeinschaften zerstört. Anlässlich des Besuches entstand das folgende Video.