Covid-19 und die Folgen für die Wirtschaft treiben teilweise komische Blüten. Gefährdete und umstrittene Rechte kommen nun noch weiter unter Druck. Einerseits hat die Regierung willkürliche und z.T. verfassungswidrige Bestimmungen erlassen, v.a. aber solche die auch in Widerspruch zu internationalen Konventionen treten. Andererseits sind Wirtschafts- und Branchenverbände sowie einige Think Tanks ebenfalls mit Forderungen und Ideen an die Öffentlichkeit getreten.
Die Auswirkungen der Corona-Krise auf eine verletzliche Region wie die Guajira
Die Guajira ist schlecht auf das Corona-Virus vorbereitet. Es gibt keine vorausschauende Planung der lokalen und regionalen Behörden, das Gesundheitssystem ist dem Problem in keiner Weise gewachsen. Es gibt auch Probleme mit der öffentlichen Ordnung, Raubüberfälle und Diebstähle. Die Bevölkerung muss die resolute Ausgangsperre befolgen, hat aber kein oder zu wenig Wasser, keine ausreichende Lebensmittelversorgung und keine adäquate Gesundheitsversorgung. Zudem sind die Massnahmen der Regierung nicht ethnisch angepasst. Im Zentrum der Debatte stehen auch Cerrejón und die Frage nach dem richtigen Umgang des Unternehmens mit der Pandemie.
Der Gelbwurz trägt zur Überwindung der Folgen des bewaffneten Konfliktes in Bojayá bei
Der Anbau der Kurkuma hat dazu beigetragen, dass sich die beteiligten Personen nicht mehr als Kriegsopfer sondern als Unternehmer fühlen. 105 indigene Emberas und 100 AfrokolumbianerInnen finden in Eropananía ein Auskommen und erhielten so etwas Sicherheit in Mitten des Konfliktes.
Herausforderungen des territorialen Friedens sind Thema an der UNO
Am 27. Februar 2020 waren zwei Vertreter der kolumbianischen Menschenrechtsplattformen, Ana Maria von der Kolumbianischen Juristenkommission und Jairo, Bauernführer aus Antioquia und Delegierter der CCEEU, in Bern zu Besuch. Die beiden waren anlässlich der UNO-Menschenrechtssession in Genf in die Schweiz gekommen. Sie beklagen insbesondere eine unvollständige Implementierung des Friedensabkommens und eine militaristische Schutzpolitik. In Regionen wie dem Bajo Cauca hat das für die Zivilbevölkerung gravierende Folgen.
Unbequeme Wahrheiten in den neusten UNO-Berichten zu Kolumbien
Von Lisa Alvarado Im Februar wurden gleich zwei wichtige Berichte der UNO zu Kolumbien veröffentlicht: Der Bericht des Sonderberichterstatters für MenschenrechtsverteidigerInnen Michel Forst sowie der Jahresbericht 2019 des Hochkommissariats für Menschenrechte...
Breite Unterstützung für das UNO Menschenrechtsbüro in Kolumbien
Von Lisa Alvarado Nachdem Duque wiederum scharfe Kritik am Bericht des UNO Menschenrechtsbüros (OACNUDH) zur Situation der Menschenrechte in Kolumbien geäussert hatte, wurde ein Communiqué veröffentlicht, welches die Arbeit der OACNUDH und ihren Bericht unterstützt...
Politischer Kontext 2019
Das neue Jahr hat zwar schon lange begonnen, aber ein Rückblick auf das letzte lohnt sich dennoch. Dieser Artikel stellt in dem Sinne einen Überblick über das politische Jahr 2019 in Kolumbien dar, welches geprägt war von der Umsetzung des Friedensvertrages sowie der Offenlegung der Strategie der Regierung Duque. Damit in Verbindung standen diverse Proteste sowie leider weiterhin Gewalt an sozialen Führungspersonen und MenschenrechtsverteidigerInnen.
Besorgniserregende Zwischenfälle gefährden die Sicherheit der Menschenrechtsverteidigerinnen von COLEMAD und von deren Familienangehörigen
Die Menschenrechtsorganisation COLEMAD – Colectivo de Mujeres al Derecho – hat am 19. Februar 2020 verschiedene Drohungen und Unregelmässigkeiten, die die Sicherheit der Mitarbeiterinnen der Organisation beeinträchtigen, denunziert. Unter anderem gab es einen Entführungsversuch und verschiedene verdächtige Telefonanrufe und gefälschte E-mails, mit denen COLEMAD zu erfundenen Konferenzen eingeladen und dazu Informationen über Mitarbeiterinnen von COLEMAD erfragt wurde. COLEMAD ist Partnerorganisation des Multitrack-Friedensförderungsprograms „Semillas de Esperanza“ des EDA und 10 Schweizer Hilfswerken und setzt sich insbesondere für das Recht von Frauen auf Zugang zu Land und für die Opferrechte von Landfrauen ein.
Droht Bojayá nach 17 Jahren eine erneute humanitäre Tragödie?
17 Jahre nach der Tragödie von Bojayá, wo fast hundert Personen bei Kämpfen zwischen den FARC und Paramilitärs umkamen, besteht der paramilitärische Terror weiter und dehnt sich sogar wieder in weitere Gemeinden und kollektive Territorien des Chocó und des Mittleren und Unteren Atrato-Flusses aus. Paradoxerweise geschieht dies inmitten eines angekündigten einseitigen Waffenstillstandes der Autodefensas Gaitanistas de Colombia AGC, von dem die lokale Bevölkerung nichts spürt.
Kakao statt Koka – Resistenz im Cauca
Im Rahmen einer Serie zum Thema Menschenrechte im Kontext des Postkonflikts hat VerdadAbierta eine Reihe von Artikeln veröffentlicht, welche den Alltag und die Lebensrealität von Menschen auf dem Land zeigen. Eine dieser Geschichten wird hier präsentiert. Es geht um Widerstand und Hoffnung, aber auch um Resignation und die komplexe Realität in abgelegenen Gebieten Kolumbiens.
Die Konstruktion des internen Feindes: illegale Abhöraktionen des Militärgeheimdienstes aufgedeckt
Mitte Januar publizierte die Zeitung Semana einen Artikel, in dem sie illegale Abhöraktionen, welche das Militär durchgeführt hatte, ans Licht brachte. Whistleblower des militärischen Geheimdienstes haben enthüllt, dass die Zielpersonen der Spionage Journalisten, Politiker der Opposition und Richter des obersten Gerichtshofes waren
Konzernlobby gewinnt im Ständerat: Alibi-Gegenvorschlag ohne Wirkung verabschiedet
Der heute im Ständerat angenommene Gegenvorschlag sieht im Wesentlichen eine Berichterstattungspflicht für Unternehmen vor. Das stellt zur heutigen Situation kaum eine Verschärfung der Unternehmensverantwortung dar.
Samen der Hoffnung – Das Schweizer Multitrack-Friedensförderungsprogramm in der Praxis
Mitte November hatte die ask! Besuch von zwei Menschenrechtsverteidigerinnen aus Kolumbien. Diana Luz Barrios Márceles von COLEMAD und Yesica Blanco Lozano von Sembrandopaz waren im Rahmen des Friedensförderungsprogramms des EDA in Zusammenarbeit mit 10 Schweizer NGOs während einer Woche in Genf und in Bern unterwegs, mit dem Ziel, der Schweiz zu zeigen, wie die Situation in Kolumbien momentan aussieht. Dabei wurden Treffen unter anderem mit dem EDA, an der UNO und an der Geneva Peace Week organisiert.
Interview zum „Paro Nacional“ mit Camilo González
Seit dem 21. November finden in ganz Kolumbien Proteste gegen die neoliberale Politik der Regierung, sowie gegen Gewalt und für den Frieden statt. International machen Nachrichten von repressiver Gewalt, dem Tod des 18-jährigen Dilan Cruz und der Antwort der Bürger mit „cacerolazos“ die Runde. Die ask! führte ein Interview mit Camilo González Posso [1], Präsident von Indepaz (Institut für Entwicklung und Frieden) und Direktor des Projekts Centro de Memoria Historica in Bogotá, durch. Das Interview kann auf Spanisch und auf Deutsch gelesen werden.
Ein Raum für die Erinnerungen der Frau – ein Raum für Widerstand
Zwischen Erdölreichtum und bitterer Armut, zwischen Paramilitärs und Guerillas behauptet die Organización Femenina Popular seit 47 Jahren ihren Platz in Barrancabermeja, Kolumbien. Vor kurzem hat die Organisation das Haus der Erinnerung und der Menschenrechte der Frau eröffnet – das erste in Kolumbien mit einem expliziten Frauenfokus.