Die Gemeindemitglieder Jesús Emilio Tuberquia Zapata und Arley Antonio Tuberquia Usuga berichten über die ständigen Drohungen gegenüber den BewohnerInnen der Friedensgemeinde San José de Apartadó während des anhaltenden bewaffneten Konflikts in Kolumbien. Moderiert durch Matthias Schreiber von der Amnesty International Koordinationsgruppe Kolumbien.
Die BewohnerInnen der Friedensgemeinde fordern gegenüber Sicherheitskräften, Paramilitärs und Guerillaeinheiten ihr Recht ein, als Zivilbevölkerung nicht in den bewaffneten Konflikt Kolumbiens hineingezogen zu werden.
Seit ihrer Gründung im März 1997 sind mehr als 170 BewohnerInnen der Friedensgemeinde und ihrer Umgebung getötet worden oder dem Verschwindenlassen zum Opfer gefallen.
ZivilistInnen, die sich weigern, Partei für eine Seite zu ergreifen, sehen sich Verdächtigungen und Feindseligkeiten von allen Konfliktparteien ausgesetzt. Jesús Emilio Tuberquia selbst hat im Februar 2012 einen Mordanschlag durch Paramilitärs nur knapp überlebt.
Die Friedensgemeinde San José de Apartadó im Nordwesten Kolumbiens ist eine von rund zwanzig Friedensgemeinden in Kolumbien. Amnesty International unterstützt ihre Forderung, dass die bewaffneten Akteure im Konflikt die neutrale Position der BewohnerInnen als Zivilbevölkerung respektieren und sich von ihrem Land fernhalten.
Der Faire Handel unterstützt die Gemeinde durch den Export von Bio-Kakao in ihren Bestrebungen, in Frieden zu leben. Bei der Veranstaltung besteht die Möglichkeit fair gehandelte Bio-Schokolade aus Kakao der Friedensgemeinde zu kaufen.
Dienstag, 29. Oktober, 19:00 Uhr
Haus der Demokratie und Menschenrechte, Greifswalderstr. 4
Die Veranstaltung wird von der Lateinamerika-Gruppe von Amnesty International in Berlin in Zusammenarbeit mit kolko – Menschenrechte für Kolumbien e.V. sowie BAOBAB-Infoladen Eine Welt e.V. organisiert.