(Von Stephan Suhner)
Kleinbauernproteste, Wahlen und Friedensverhandlungen: Widersprüche und unerfüllte Versprechen
Kolumbien hat in den letzten drei Jahren, nach Jahren der Schwäche der sozialen Bewegungen, einen grossen Anstieg der sozialen Proteste erlebt. Gemäss dem Volksbildungsinstitut CINEP waren 2013 1‘027 Proteste zu verzeichnen, die höchste Anzahl seit 1975! Hauptakteur dieser Proteste war die Landbevölkerung, Indigene, Afros, Campesinos und Landwirte. So kam es im August 2013 zum nationalen Agrarstreik, im Präsidentschaftswahlkampf 2014 fand die Cumbre Agraria statt, und Anfangs September 2015 führten die Organisationen der Cumbre Agraria die Protesttage der Empörung durch, da die Regierung die Zusagen und Abkommen von 2013 immer noch nicht umgesetzt hat. Die LandbewohnerInnen haben durch diese Mobilisierungen an politischem Gewicht gewonnen, stehen aber vor zwei grossen Herausforderungen: die Einheit in Mitten der Diversität zu wahren sowie Verhandlungsformen zu finden, die konkrete und rasch umsetzbare Resultate liefern. Trotz laufender Friedensverhandlungen reagiert die Regierung von Präsident Santos mit Kriminalisierung und juristischer Verfolgung auf die Proteste.
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http://www.askonline.ch/publikationen/monatsberichte/kleinbauernproteste-september-2015/