autor: FIAN
FIAN Deutschland e.V., die internationale Menschenrechtsorganisation für das Recht sich zu ernähren, hat Ende 2012 die Studie “Schwarze Löcher in der Unternehmensverantwortung – Deutschlands Steinkohleimporte aus Kolumbien und die Folgen für die Menschenrechte” veröffentlicht. Ziel ist es, die Debatte um Energie- und Rohstoffversorgung in Deutschland durch das Fallbeispiel Kolumbien zu beleuchten.
Deutschland hat im Sommer 2011 den Ausstieg aus der Atomkraft beschlossen. Seitdem wird intensiv über die Zukunft der Energieversorgung diskutiert. Das letzte deutsche Atomkraftwerk wird voraussichtlich 2022 abgeschaltet. Eine vollständige Versorgung durch erneuerbare Energien wird vielleicht 2050 erreicht. An kontroversen Themen mangelt es nicht: Soll Kohle die Atomkraft ersetzen? Lassen sich ohne Atomstrom die Klimaschutzziele erreichen, wenn verstärkt Kohle zur Stromerzeugung genutzt wird? Ist Braunkohle als heimischer Energieerzeuger noch akzeptabel, obwohl deren Verbrennung massiv zum Klimawandel beiträgt?Und woher kommt eigentlich die benötigte Steinkohle, insbesondere wenn 2018 die letzten deutschen Zechen schließen?
Der weltweite Kampf um die verbliebenen Rohstoffvorräte wird immer härter geführt. Die deutsche Bundesregierung hat im Oktober 2010 auf massiven Druck des Bundesverbandes der deutschen industrie (BDI) eine Rohstoffstrategie verabschiedet, mit der die Rohsotffversorgung Deutschlands gesichert werden soll. Auch auf europäischer Ebene macht die deutsche Industrie Druck und ist die treibende Kraft hinter der “Raw Materials Initiative”, mit der die EU auf den wachsenden Konkurrenzdruck beim Kampf um Rohstoffe reagiert hat. Doch welche Rolle spielen bei all diesen Fragen Umwelt- und Menschenrechte? Wie transparent ist der Handel mit Rohstoffen und welche Auswirkungen hat unser Rohstoffhunger in den Abbauregionen?
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