Kolko e.V
Mit einer Protestaktion vor der kolumbianischen Botschaft überreichten am 12. November INKOTA, kolko e.V., Brot für die Welt, Misereor, FIAN und Pax Christi 10.000 Unterschriften an die Botschafterin. Die AktivistInnen ließen tausende Protestpostkarten vor der Botschaft flattern und präsentierten ein Großpuppentheater mit Öl-Palm-Plantage und Riesen-Zapfsäule. Gegenüber der Botschafterin unterstrichen sie die Forderung, dass den afrokolumbianischen Gemeinden in Curvaradó und Jiguamiandó endlich das Land zurückgegeben wird, das ihnen rechtmäßig gehört, auf dem heute jedoch Unternehmen Ölpalmen anbauen. Die Botschafterin versprach die Protestpostkarten an den kolumbianischen Präsidenten weiterzugeben und sich dafür einzusetzen, dass wir eine Antwort bekommen.
Im Bundesumweltministerium wiesen die Organisationen anschließend auf die Situation in Kolumbien hin und auf die Sorge darüber, dass in Deutschland und der EU keinerlei Mechanismen verhindern, dass Palmöl auf den hiesigen Markt gelangt, bei dessen Produktion Menschenrechte verletzt und die Umwelt zerstört werden.
Der Menschenrechtsbeauftragte der kolumbianischen Regierung, Carlos Franco, nahm am selben Tag in Bogotá von kolko e.V. und Misereor eine großformatige Protestpostkarte als Symbol für die 10.000 Unterschriften entgegen. Franco wies auf die Bemühungen der Regierung hin, die Besitzverhältnisse zu klären und für die Bestrafung der Täter zu sorgen. Er sagte zu, kolko e.V. und Misereor über den Verlauf der Untersuchungen und die Umsetzung des jüngsten Urteils Nr. 73 zu informieren. Am 2. November 2009 verfügte ein Verwaltungsgericht im Bundesstaat Chocó, dass die Unternehmen alle Aktivitäten für den Palmanbau auf Gemeindeland innerhalb von 48 Stunden einstellen und das Gebiet innerhalb von 30 Tagen verlassen müssen. Franco sagte zu, dass dieses Urteil umgesetzt und dass es bis zum 20. November einen Plan für die Umsetzung geben wird. Er versicherte, dass die Menschenrechtsabteilung der Generalstaatsanwaltschaft ausreichende Mittel zur Verfügung haben wird, um umfassend und ernsthaft zu allen Übergriffen gegen die Gemeinde zu ermitteln.
GemeindevertreterInnen kamen bei einer Abendveranstaltung in Bogotá zu Wort. kolko e.V. und Misereor stellten die Postkartenkampagne vor. Zwei VertreterInnen aus den Gemeinden Curvaradó und Jiguamiandó berichteten über ihren Kampf für ihr Land. Sie betonten wie wichtig internationale Unterstützung wie die Postkartenkampagne für den Kampf um ihre Rechte und ihr Land ist.
Die Zusagen des Menschenrechtsbeauftragten sind wichtige Ergebnisse. Wir werden nachfragen, um uns zu vergewissern, dass sie umgesetzt werden!
Videoclip zur Aktion in Berlin
Der Film „Kein Brot für Öl“ zeigt die Situation im Curvaradó und ist Teil der DVD ‚Unterwegs in die Zukunft‘, sie kann kostenlos bei den Evang. Medienzentralen ausgeliehen oder für 65 € beim EZEF gekauft werden: info@ezef.de, http://www.ezef.de.