„Das Post-Friedensabkommen und die Gewaltspirale in Kolumbien“
Online-Vortrag von Guillermo Tenorio Vitonas, Gründungsmitglied des Indigenen Rats des Cauca, CRIC
7. Oktober 2020, 19:00 Uhr
Seit der Unterzeichnung der Friedensabkommen zwischen der kolumbianischen Regierung und der FARC-Guerilla im Jahr 2016 rollt eine Welle der Gewalt über das Land. Mehr als 400 führende Aktivist*innen sozialer Bewegungen sind ermordet worden. Besonders betroffen von den selektiven Morden sind auch indigene Gemeinschaften. Der Cauca im Süden Kolumbiens war zuletzt Schauplatz von Gewalt gegen Bauern und Minderheiten. Guillermo Tenorio, Mitbegründer des der Indigenen Regionalrats des Cauca, CRIC, ist im vergangenen Dezember einem Mordanschlag nur knapp entkommen.
Die territorialen Auseinandersetzungen zwischen bewaffneten Gruppen, die konkrete Situation der indigenen Gemeinschaften, die politische Beteiligung der indigenen Gruppen an den politischen und Protestbewegungen im Land, die Organisationsprozesse der indigenen Gemeinschaften und die Perspektive bei der Suche nach Alternativen zu dieser Gewaltsituation sind einige der Themen, die in dem Vortrag behandelt werden.
Guillermo Tenorio Vitonas, genannt El Mayor, Mitbegründer des Indigenen Regionalrats des Cauca, CRIC. 1949 wurde er als Indigener der Ethnie Paez, Nasa, in Toribio im Norden des Departements Cauca geboren. In der Gemeinde lernte er schon bald, sich für seine Ethnie, deren Rechte auf Land, Sprache und Autonomie einzusetzen. Er ist Mitbegründer des Consejo Regional Indígena del Cauca, CRIC. Von den insgesamt zwölf Gründern ist er der einzige Überlebende. Er hat diese Dachorganisation der indigenen Gemeinschaften des Cauca über Jahre angeführt. Zwei Jahre stand er der nationalen Indigenenbewegung Kolumbiens ONIC als Vizepräsident vor. El Mayor ist geprägt von der Kosmovision der Paez-Nasa Indigenen, ihrer Kultur, Weltanschauungen und Riten.
Ralf Leonhard: Absolvent der Diplomatischen Akademie in Wien, hat 15 Jahre als Korrespondent in Lateinamerika gearbeitet und schreibt jetzt u. a. für die taz, Berlin, und mehrere österreichische Medien.
Marcela Torres Heredia (Kolumbien) ist Doktorandin und Stipendiatin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (DOC-team) am Institut Sozial- und Kulturanthropologie an der Universität Wien. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Dekolonialität, Feminismus, soziale Ungleichheit sowie Intersektionalität.
Zur Anmeldung:
https://www.vhs.at/de/e/lai/k/566544753
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Bitte beachten Sie, dass der Vortrag auf Spanisch ohne Übersetzung gehalten wird. Bei der anschließenden virtuellen Diskussion können Sie gerne auf Deutsch Fragen stellen, diese werden jedoch auf Spanisch beantwortet.
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