Paramilitärische Gruppierungen im Aufschwung (ask)

In der Region Urabá im Nordwesten Kolumbiens melden Gemeinschaften und Menschenrechtsorganisationen eine Verstärkung der Präsenz von paramilitärischen Gruppierungen. Vielerorts tauchen diese nach Jahren erneut auf. Eine Analyse der kolumbianischen Menschenrechtsorganisation Indepaz kommt zum Schluss, dass in jeder dritten Gemeinde Kolumbiens paramilitärische Strukturen präsent sind – eine grosse Herausforderung für den Friedensprozess. Die Region Urabá liegt […]

In der Region Urabá im Nordwesten Kolumbiens melden Gemeinschaften und Menschenrechtsorganisationen eine Verstärkung der Präsenz von paramilitärischen Gruppierungen. Vielerorts tauchen diese nach Jahren erneut auf. Eine Analyse der kolumbianischen Menschenrechtsorganisation Indepaz kommt zum Schluss, dass in jeder dritten Gemeinde Kolumbiens paramilitärische Strukturen präsent sind – eine grosse Herausforderung für den Friedensprozess.

Die Region Urabá liegt im Nordwesten Kolumbiens und ist seit Jahrzehnten ein Brennpunkt im kolumbianischen Bürgerkrieg. Traurige Bekanntheit erlangte Urabá in den 90er Jahren durch die Massaker an den ArbeiterInnen auf den Bananenplantagen und später durch die Operación Genesis, einer gemeinsamen Offensive von Militär und Paramilitär, die 1997 5‘000 Menschen zur Flucht von ihrem Grundstück zwang. Nun alarmieren diverse ländliche Gemeinschaften erneut über vermehrte Präsenz von neoparamilitärischen Gruppierungen in ihrem Lebensraum. Besonders die BewohnerInnen der Flussbecken Jiguamiandó und Cacarica sowie der schlecht erschlossenen Region Alto Guayabal, die hauptsächlich von Indigenen bewohnt wird, sind besorgt. Auch die Friedensgemeinschaft von San José de Apartadó schlägt Alarm.
In den letzten Jahren war es vielerorts ruhiger geworden bezüglich der Präsenz illegaler Bewaffneter. In Jiguamiandó ist es gar das erste Mal nach drei Jahren, dass wieder derartige Vorkommnisse gemeldet werden[1]. Mancherorts, berichten die Gemeinschaften, mache es den Anschein, die Bewaffneten seien gekommen, um sich dauerhaft zu installieren, sie bauen Camps auf und patrouillieren in der Gegend. Dazu mussten sie Militär- und Polizeiposten passieren. Der Staat schweigt sich zur Lage aus.

Vertreibungen in der Friedensgemeinschaft in San José de Apartadó
Besonders betroffen sind die abgelegenen Weiler der Friedensgemeinschaft von San Jose de Apartadó. Mehrfach denunzierten die AnwohnerInnen dort die erhöhte Präsenz von paramilitärischen Gruppierungen seit Mitte Oktober, obwohl in denselben Weilern die nationale Armee vor Ort ist.(…) (Von Regula Fahrländer)

weiterlesen:
http://www.askonline.ch/themen/friedensfoerderung/konfliktdynamik-und-bewaffnete-akteure/paramilitaerische-gruppierungen-im-aufschwung/