Berlin, 30.01.: Die Landfrage in den kolumbianischen Friedensverhandlungen – Stoppen die Verhandlungen den Landraub?

Do, 30. Januar 2014, 18.00 Uhr. Lateinamerika-Forum Berlin/ kolko e.V., in Kooperation mit kolko e. V., Fachschaftsinitiative des LAI der FU Berlin. Vortrag von Alexandra Huck und Christiane Schwarz, kolko e.V. - Menschenrechte für Kolumbien. Seit über einem Jahr verhandeln die kolumbianische Regierung und FARC-Guerilla über Frieden in Kolumbien. Neben der Frage der zukünftigen Eingliederung und Beteiligung der Rebellen am politischen Prozess dürfte die Landfrage zweifelsohne das wichtigste Thema in den Verhandlungen sein.
Donnerstag, 30. Januar 2014, 18.00 Uhr

Lateinamerika-Forum Berlin /Foro de las Américas Berlín e.V.

in Kooperation mit kolko e. V. – Menschenrechte für Kolumbien
und der Fachschaftsinitiative des Lateinamerika-Instituts der FU Berlin

Die Landfrage in den kolumbianischen Friedensverhandlungen.  Stoppen die Verhandlungen den Landraub?
Vortrag von Alexandra Huck und Christiane Schwarz, kolko e.V. – Menschenrechte für Kolumbien

Seit über einem Jahr verhandeln die kolumbianische Regierung und FARC-Guerilla über Frieden in Kolumbien. Neben der Frage der zukünftigen Eingliederung und Beteiligung der Rebellen am politischen Prozess dürfte die Landfrage zweifelsohne das wichtigste Thema in den Verhandlungen sein. Während des seit 1964 andauernden Konfliktes wurden Millionen Menschen von ihrem Land vertrieben, oft aus wirtschaftlichen Interessen. Vertreter der kolumbianischen Zivilgesellschaft haben konkrete Vorschläge über die Landfrage für die aktuellen Friedensverhandlungen in Havanna zwischen Regierung und FARC-Guerilla. Schon seit Jahren setzen sich KleinbäuerInnen in vielen Teilen des Landes für bäuerliche Schutzzonen, humanitäre Zonen und Friedensgemeinden ein. Die Errichtung und Ausweitung von bäuerlichen Schutzzonen (ZRC) bilden eine wichtige Komponente des Teilabkommens vom Mai 2013.

Der bewaffnete Konflikt in Kolumbien wurde oft genutzt, um KleinbäuerInnen und -bauern, die indigene sowie afro-kolumbianische Bevölkerung von ihrem Land zu vertreiben. Viele Akteure haben in den letzten Dekaden Vorteile aus dem bewaffneten Konflikt gezogen. Sie bedienten sich paramilitärischer und krimineller Banden, um die Kontrolle über riesige Landflächen zu erlangen, wo Goldminen und Erdölvorkommen zu finden sind oder Ölpalmenplantagen entstanden. Durch die neuen Freihandelsabkommen und die Regierungsstrategie Kolumbiens, auf die Bergbau- und Agrarindustrie zu setzen, wird die Nachfrage nach Land noch zunehmen.
Wir möchten mit diesem Vortrag einen Überblick über die Landproblematik im Kontext der Friedensgespräche vermitteln und u.a. folgende Fragen diskutieren: Welches sind die Hauptursachen der Landnahme in Kolumbien? Wie ist die Landnahme mit dem Friedensprozess verlinkt und welche Auswege werden zurzeit diskutiert? Wie können wir sicherstellen, dass unsere Regierungen und Unternehmen nicht zu Komplizen bei Menschenrechtsverletzungen werden?
Im Anschluss haben Sie Gelegenheit, sich bei einem Glas Wein auszutauschen.

Veranstaltungsort: LAI Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin Rüdesheimer Straße 54, 14197 Berlin, Raum 201

Verkehrsverbindung: U3 Breitenbachplatz (www.bvg.de)

Donnerstag, 30. Januar 2014, 18.00 Uhr