Berlin, 06.11.: Kolumbien: Endlich eine Chance auf Frieden? Podiumsdiskussion mit Barbara Lochbihler (MdEP), Bischof Gustavo Girón (Tumaco) und dem Anwalt Luis Guillermo Pérez (CAJAR)

  Die Rolle von Wahrheit, Gerechtigkeit und Versöhnung und die Verantwortung der internationalen Gemeinschaft Eine Veranstaltung der Heinrich Böll Stiftung in Kooperation mit kolko – Menschenrechte für Kolumbien e.V., MISEREOR und European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR) Seit zwei Jahren verhandelt die kolumbianische Regierung unter Juan Manuel Santos mit der ältesten Guerillagruppe Lateinamerikas […]

 

Die Rolle von Wahrheit, Gerechtigkeit und Versöhnung und die Verantwortung der internationalen Gemeinschaft
Eine Veranstaltung der Heinrich Böll Stiftung in Kooperation mit kolko – Menschenrechte für Kolumbien e.V., MISEREOR und European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR)

Seit zwei Jahren verhandelt die kolumbianische Regierung unter Juan Manuel Santos mit der ältesten Guerillagruppe Lateinamerikas (FARC) über die Beendigung des internen bewaffneten Konflikts. Die-ser hat in den vergangenen 50 Jahren über fünf Millionen Opfer gefordert. Eine Mehrheit der Bevölkerung unterstützt die Friedensgespräche, aber sie haben in dem polarisierten und von Misstrauen geprägten Land auch mächtige und einflussreiche Gegner. Dennoch scheint ein Verhandlungsab-schluss zum ersten Mal realistisch. In drei von fünf Verhandlungspunkten, darunter die so wichtige Landfrage, wurden bereits Teilvereinbarungen unterzeichnet. Aktuell steht der Umgang mit den Op-fern des Konflikts auf der Tagesordnung und – ein weltweites Novum – Vertreter/innen von Opfer-gruppen werden in den Verhandlungen angehört. Zur Erlangung von Wahrheit und Gerechtigkeit liegen verschiedene Vorschläge zivilgesellschaftlicher Gruppen vor, u.a. von CCAJAR.

Die internationale Gemeinschaft und die Vereinten Nationen unterstützen die Friedensgespräche. In diesen Tagen wirbt der kolumbianische Präsident auf einer Reise nach Deutschland und in fünf weite-re europäische Länder für ein starkes Engagement für die Zeit nach einer möglichen Friedensverein-barung.

Welche Bilanz der Friedensverhandlungen kann nach zwei Jahren und drei Teilvereinbarungen gezo-gen werden? Welches sind die konkreten Partizipationsmöglichkeiten der Gewaltopfer und der Zivil-gesellschaft? Welchen Herausforderungen steht die Gesellschaft nach der Beendigung des bewaffneten Konflikts gegenüber? Welche Hindernisse sind auf dem Weg zu einem nachhaltigen Frieden zu überwinden? Welche Vorschläge, Erfahrungen oder Rechtsrahmen können helfen, der Wahrheit – Gerechtigkeit – Wiedergutmachung – Nicht-Wiederholung – Versöhnung näher zu kommen?

Mit:

Luis Guillermo Pérez, Menschenrechtsverteidiger und Vorsitzender des Anwaltskollektivs José Alvear Restrepo – CCAJAR

Monseñor Gustavo Girón Higuita, Bischof der Diözese Tumaco/Kolumbien

Barabara Lochbihler, MdEP Die Grünen/EFA, außen- und menschenrechtspolitische Sprecherin der Fraktion und stellvertretende Vorsitzende des Unterausschusses Menschenrechte des Parlaments

Moderation: Bernd Pickert, die tageszeitung taz

Sprache: Spanisch/Deutsch mit Simultanübersetzung

Eine Kooperation der Heinrich-Böll-Stiftung mit kolko e.V., MISEREOR und European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR)
Donnerstag, 06. November 2014, 19.30 Uh,
Heinrich-Böll-Stiftung, Schumannstraße 8, 10117 Berlin
Information Heinrich Böll Stiftung

Ines Thomssen, Projektbearbeitung Lateinamerikareferat, Heinrich-Böll-Stiftung

E-Mail, thomssen(a)boell.de, Telefon +49(0)285 34 -324

Inhaltliche Information:

Helena Uran Bidegain
E-Mail,  helena.uran(a)gmx.de